So, jetzt hat es uns erwischt, Corona und das Maßnahmenpaket. Ab Montag werden viele Eltern kleiner Kinder an den Rand ihrer Belastbarkeit gebracht werden, ohne helfende Großeltern und Kinderbetreuung, soweit nicht ein verständnisvoller Arbeitgeber spontan die Kinderbetreuung vor Ort organisiert hat. Wer in der Vergangenheit einmal versucht hat, mit kleinen Kindern von zu Hause aus zu arbeiten, weiß, wie gut das funktioniert. Nämlich oft gar nicht. Weil Kinder ausgerechnet dann nie Mittagsschlaf halten, wenn sie sollen und schlichtweg beschäftigt und umsorgt werden müssen. Für Homeoffice bleibt vor allem der Abend, wenn die lieben Kleinen endlich schlafen und auch die Eltern eigentlich schlafen müssten, um den nächsten Tag gut zu überstehen.
Eltern größerer Kinder haben da weniger Sorgen, außer dass sie spätestens nach dieser Phase vermutlich internet-, social media und spielsüchtige Teenager haben werden. Der Alltag lässt sich dafür ganz gut regeln. Dass das mit der Online Versorgung mit Unterrichtsmaterial klappen wird, bezweifeln Lehrer*innen wie Schüler*innen, zu oft schon haben die Systeme in der Vergangenheit nicht funktioniert, weil sie überlastet waren. Die Digitalisierung an den Schulen wird der Virus definitiv um Lichtjahre vorantreiben. Fieberhaft wird an Lösungen gearbeitet, wozu es sonst Ewigkeiten bedarf. Möchte man der Pandemie etwas Positives abgewinnen, könnte dies ein Punkt sein.
Ein anderer betrifft den Klimaschutz. Die Maßnahmen, die dieser Virus innerhalb kürzester Zeit einfordert, beispielsweise das Einstellen eines Großteils des Flugverkehrs, konnten alle Fridays vor Future Demos im vergangenen Jahr nicht bewirken. Die Welt bemerkt die Verletzlichkeit der Globalisierung und besinnt sich wieder auf Produktionen in der Heimat. Welche Effekte das auf das Klima haben wird, werden Wissenschaftler*innen uns sicher bald mitteilen können.
Die Folgen für die Wirtschaft, die Großen wie die kleinen Einzelkämpfer*innen mag man sich gerade nicht vorstellen und dass Wirtschaftsminister Peter Altmaier verspricht, dass Staatssäckel sei so gut gefüllt, dass Vater Staat alle Unternehmen so lange pampern wird, bis die Krise vorbei ist, halte ich schlichtweg für naiv. Das mag einen Monat funktionieren, aber sicher nicht ein Jahr. Aber nett gemeint, danke!
Besser wäre es gewesen, wenn die Politik sich rechtzeitig um den seit vielen Jahren bekannten Fachkräftemangel in Krankenhäusern gekümmert hätte. Etwa 17000 Pflegestellen sollen momentan nicht besetzt sein, das Krankenhauspersonal arbeitet schon lange an den Grenzen seiner Belastbarkeit und darüber hinaus und soll jetzt noch diese Pandemie stemmen. Corona zeigt gnadenlos Schwächen auf und stellt uns erstmals vor eine Situation, die wir sonst nicht kennen: die völlige Unplanbarkeit des Lebens. Wir alle können nur abwarten, was als nächstes passiert und hoffen, das Richtige zu tun.
Soweit ein paar Gedanken von mir. Wenn ihr Lust habt, schreibt mir, wie ihr den Alltag bewältigt, mit welchen Problemen ihr kämpft, von euren Sorgen und Gedanken! Vielleicht findet ihr ja etwas Zeit beim Homeoffice 😉
Eure Ella