Es ist ganz schön lange her, dass ich meine musikalischen Vorlieben mit Euch geteilt habe. Dabei denke ich öfter mal darüber nach, wen ich benennen würde, wenn mich jemand nach meinem Lieblingssänger*in fragen würde. Da mir sehr unterschiedliche Sachen gefallen, ist das nicht einfach einzukreisen. Den meisten meiner Lieblingskünstler*innen ist wohl eine gewisse Schwermut und der nicht ganz leichte Weg im Leben gemein. Da passt auch der belgische Sänger Stromae hinein, der auf jeden Fall ganz vorne auf meiner Hitlist dabei ist. Im März erscheint endlich sein neues Album, zwei Singles hat er vorabreleast. Eine davon der motivierende Song „Santè“, der während Corona entstanden ist. Ein wahnsinnig kunstvolles Video ist das zu dem Song „Quand C’est“, aber auch Papatoui ist einfach großartig und wieder vollkommen anders. Mein persönlicher Lieblingssong ist aber nach wie vor „Formidable“. Wenn ihr Lust habt, schnappt Euch ein Gläschen Wein und lasst Euch beeindrucken.
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Vorbereitung auf die Pubertät
Wie ihr ja mitbekommen habt, sind meine Kinder nicht mehr so ganz klein. Es geht in die Phase, vor der es wohl den meisten Eltern graut. Die Pubertät. Sie soll mit jedem weiteren Kind einfacher werden und ein Vater von vier Kindern erzählte mir einmal, sein Kleinster habe sich fürchterlich darüber aufgeregt, dass er seinen Vater durch nichts mehr provozieren konnte. Tja, beim Ersten wird es wohl anders sein. Wie so oft sind für mich die besten Ratgeber andere Eltern, entweder weil sie die anstehende Entwicklungsphase des Kindes bereits durchlebt haben oder aber einfach weil sie einen ganz anderen Blick auf die Welt im Allgemeinen und ihre Kinder im Besonderen haben. So fühle ich mich gerade ganz gut für die Pubertät gewappnet, denn ein paar gute Tipps habe ich bereits mitbekommen.
Eine Sportart finden
Eine Mutter riet mir dringend dazu, vor der Pubertät eine feste Sportart für meine Kinder zu finden, denn wenn erst einmal die Null-Bock-Phase beginne, habe man keine Chance mehr, so etwas zu implementieren. Diese Worte hatte ich im Hinterkopf und habe immer mal wieder zu einem Probetraining angestupst und bin heute mehr als glücklich, dass wir dieses Ziel erreicht haben. Denn jedes Training und jeder Wettkampf stellen jetzt eine Alternative zum Smartphone dar und zwar ohne Diskussion und auch noch mit Leidenschaft. Statt Coins und Likes gibt es Muskeln, Schweiß, und Peergroup und das so stark benötigte Dopamin ohne Nebenwirkungen. Und da ist Sport die weitaus gesündere Alternative zu Rauschmittelkonsum oder dem Zocken, die ebenfalls durch die Dopaminausschüttung in diesem Alter so attraktiv werden. Außerdem rät jeder Psychologe bei depressiven Verstimmungen zur Bewegung. Sport macht also im weitesten Sinne glücklich und stellt einen wichtigen Ausgleich dar.
Nicht mit dem Musikinstrument aufhören
Für absolute Bewegungsmuffel oder Kinder, die körperlich eingeschränkt sind, gibt es natürlich Alternativen. Auch Musik kann glücklich machen. Eine Mutter berichtete, dass ihr Sohn sich während der heißen Phase der Pubertät quasi wie eine Raupe in einen Kokon einspann und kaum noch in Kontakt mit seiner Familie trat. Was er allerdings in dieser Zeit exzessiv tat, war, Klavier zu spielen, obwohl er einige Jahre vorher aufhören wollte und keinen Spaß daran hatte. Ich kenne das selbst aus meiner Pubertät. Ich kam nach Hause, hämmerte meine Wut in die Tasten und konnte befreit wieder aufstehen, wenn es vorbei war. Sehnsucht, Melancholie, Enttäuschung, die gesamte Klaviatur der Gefühle. Es lohnt sich also, als Eltern manchmal hartnäckig zu sein und sein Kind zum Durchhalten zu ermutigen.
Das Kind vorbereiten
Ein Vater erzählte mir, dass er seinem Kind vor der Pubertät in einem Vater-Sohn-Gespräch genau geschildert hatte, was mit ihm und ihrer Beziehung passieren werde. Dieses konnte natürlich zu dieser Zeit kaum glauben, dass es seinen Vater blöd finden und es total unvernünftige Sachen tun werde und was sich sonst noch alles verändern werde. Jetzt ist der Junge vierzehn und wann immer es zu einer der vorausgesagten Situationen kommt, können sich die Beiden mit einem Schmunzeln auf ihr Gespräch beziehen. Der Papa ist zwar dann immer noch doof, aber das ist dann auch irgendwie okay so. Das fand ich auch eine schöne Sache.
Soweit die Theorie. Das Leben wird dann sowieso wieder ganz anders spielen, aber das macht es ja auch so spannend. Schreibt mir gerne Eure Erfahrungen. Und ich bin mir sicher, eine Fortsetzung folgt.
Tash Sultana
Es ist wieder passiert – ich habe mich in Musik verliebt und zwar in die der jungen Australierin Tash Sultana. Keine Wunder, das Multitalent, das neben ihrer Gitarre noch neun weitere Instrumente spielt und als One-Woman-Band furiose Auftritte hinlegt, hat eine Energie, die ganz besonders ist. Natürlich haben das vor mir schon viele andere entdeckt, die sie bei ihren Auftritten als Straßenmusikerin und auf ihren inzwischen großen Tourneen weltweit erleben durften. Hier eine kleine Kostprobe mit Ansteckungsgefahr…
Französisch mal anders.
Schüler(innen) der 6.Klassen am Gymnasium lernen ja bereits die zweite Fremdsprache und insofern sie sich nicht für Latein entschieden haben, bekommen sie es meist mit Französisch zu tun. Da das reine Vokabel lernen nicht immer höchste Freude bereitet, habe ich etwas auf Youtube gestöbert und meinem Kind französischen Hip Hop präsentiert- und der ist teilweise echt richtig gut. Zum Glück sind die Sprachkenntnisse ja noch nicht so gut, dass sie die klassischen Gangsta Texte verstehen und auch so manches Video ist definitiv nicht für die Altersgruppe geeignet. Aber zum Anhören sind die Songs definitiv richtig cool und verpassen der Sprache ein cooles Image, also beste Voraussetzung, sich ein bisschen reinzuhängen. Anbei der Lieblingssong meines Kindes und ein paar andere Songs, die wir mögen.
- Stromae – Formidable
- Sexion d`Assaut – Avant quèlle parte / Désolè
- Maitre Gims- Est-que tu m`aimes?
We like!
Geschenktipp: The British Orchestra of Ukulele
Eher zufällig bin ich letzten Monat über das British Orchestra of Ukulele gestolpert und habe ein Konzert besucht. Und was erst einmal etwas unspektakulär klingt, stellte sich als ziemlich genial heraus- da sitzt eine Reihe von begnadeten Musikern auf der Bühne, jeder für sich mit hervorragender Stimme, ganz individuellem Humor und Style gesegnet und zieht eine Riesenshow mit ihren kleinen Instrumenten ab. Das Spektrum reicht von Händel bis Nirvana und macht Lust, sich öfter Zeit zum Musikerleben zu nehmen. Damit gastiert das Orchester seit über 30 Jahren auf der ganzen Welt. Im Februar kehrt es nach einem Gastspiel in den USA und Großbritannien zum Glück wieder nach Deutschland zurück. Wer also sich oder seinen Lieben ein cooles Geschenk machen möchte, sollte sich mal die Tourdaten ansehen.
http://www.ukuleleorchestra.com/index.php/upcoming-events/?loc=0/
Und hier noch eine Kostprobe:
Weidadanzn
Kathi und Sarah, die beiden Mädels von Kinihasn liefern einen neuen Brass Pop Hit ab, der es in sich hat. Und wer ganz genau hinschaut, kann mich auch weidadanzn sehen…
Wer die Mädels live sehen und hören will:
Shows
Bye, David
David Bowies „Heroes“ war ein Soundtrack meiner Jugend, Lebensgefühl und Sehnsucht. „Look up here, I’m in heaven“ – du bist nicht gegangen, ohne Dich zu verabschieden. Bye, David.
ANNENMAYKANTEREIT.
Ich habe mich in ihre Songs verliebt, als wir durch schwedische Landschaften sausten und ich auf dem Beifahrersitz das Songbook in den Händen hielt. So gute Texte, genial in die Melodie gegossen, Gefühl auf den Punkt. Da ist diese rauchige Stimme, die in zwanzig Jahren Kneipe entstanden zu sein scheint und die die Kraft von reichlich Lebenserfahrung besitzt. Mit der ist es aber gar nicht so weit her. Die Kölner Jungs sind alle erst Anfang 20. Und so erzählen ihre Songs von dem jungen Leben, Fernbeziehung und Liebeskummer. Bei mir alles schon ganz schön lang her, aber ich verstehe jedes Wort. Einfach gut.
Guckt mal rein, auch wenn ich finde, dass die Songs von „WIRD SCHON IRGENDWIE GEHEN“ ohne optische Ablenkung fast noch besser kommen.
„Roots & Flügel“
Mellow Mark`s neues Album „Roots & Flügel“ ist da- starke Reggae/ Hip Hop Songs mit unbequemen Inhalt. Mellow Mark bleibt seinen politischen Wurzeln treu und singt massiv gegen soziale Missstände an. Für ihn sind Menschen unterschiedlichster Herkunft und Glaubensrichtungen eine Familie, diese Botschaft trägt er in die Welt. Und ich finde, in dieser Zeit, wo neue Feindbilder aufgebaut werden, rassistische Übergriffe wieder stark zunehmen und Stimmung gegen Asylsuchende gemacht wird, ist das ein sehr wichtiges Bekenntnis. Jedes zehnte Kleinkind wächst laut „heute“- Journal weltweit in Kriegsgebieten auf und wir haben Angst um unseren Wohlstand, wenn Flüchtlinge unsere Hilfe suchen. Also, Zeichen setzen, die Fenster aufmachen und ganz laut Mellow spielen!
Das Album gibt`s dort: http://www.mellowmark.de/shop
Und hier eine Kostprobe aus „Roots & Flügel“: